Musicalgeschichte im Nortruper Konfettiregen – Konzert 2014

Das Repertoire und die Bandbreite ihrer musikalischen Performance verleihen dem Musikverein seit vielen Jahren nicht nur regionales Ansehen. Diese Professionalität in geballter Form präsentierte das 50-köpfige Orchester bei seinem Jahreskonzert auf eindrucksvolle Weise. „Ausverkauft“ hieß es schon ein halbe Stunde vor Konzertbeginn.

Ihre Freude über den großen Zuspruch an der Veranstaltung konnte Anika Gebauer bei ihrer Begrüßung denn auch nicht verhehlen. „Für uns ist es immer wieder Ansporn und eine Herausforderung, uns an neue und anspruchsvolle Stücke zu wagen“, so Gebauer, die souverän durch das Programm führte. Wie international sich das Programm des Abends gestalten würde, verriet schon das erste Stück, mit dem das Ausbildungsorchester startete. Bei „Te Deum Prelude“, den meisten Zuschauern besser bekannt als die Eurovisionsmelodie, hatten sich Musikerinnen und Musiker des Hauptorchesters unter die jungen Akteure gemischt. Eine gute Gelegenheit, einmal eine Tuba oder ein Flügelhorn gegen ein Waldhorn zu tauschen oder auch umgekehrt. Mit gerade einmal zehn Jahren bestand Lorenz Kasimir Hühold seinen ersten musikalischen Auftritt vor ganz großem Publikum mit Bravour.

Cowboy-Rromantik vermittelte das Ausbildungsorchester sodann mit seinem „Silver Creek Valley“ von Kees Vlak. Im ersten klassisch-konzertanten Teil des Hauptprogramms bildete „The Olympic Spirit“ den Auftakt. Im Jahre 1988 für die olympischen Spiele in Seoul geschrieben, zelebrierten die Akteure das Stück in einem Arragement von James Curnow. Vier Stücke aus der „Peer Gynt Suite“ von Edvard Grieg und der „Mars der Medici“ folgten nach detailierten Erläuterungen der Stücke durch Annika Gebauer.

An eines der bedeutendsten Werke der Popgeschichte wagten sich die musikalischen Akteure nach einer Pause. „Bohemian Rapshody“ der Band Queen verkörpert neben Pop-, Rock- und Opernelementen in einzigartiger Form verschiedende musikalische Facetten. Queen-Frontman Freddy Mercury, der mit diesem Mammutwerk im Jahre 1975 Musikgeschichte schrieb, wäre von dem Arrangement der Nortruper sicherlich beeindruckt gewesen.

Beim Jahreskonzert aber sollte noch ein weiteres Highlight folgen. Den Soundtrack „König der Löwen“, nicht nur musikalisch darzubieten, sondern auch schauspielerisch aufzupeppen – diese Idee von Jana Dietrich hatten die Musikerinnen und Musiker aufgegriffen. Imaginäre Lichtpalmen und Szenen aus dem Filmklassiker versetzten die Besucher in die Welt des Löwen Simba. Einfühlsam und leidenschaftlich dirigierte Anja Meyer ihre Musiker, während Gestalten wie Timon, Mufasa, Scar oder Pumba in phantasievollen Kostümen durch die Besucherreihen geisterten. Großes Kino einer kreativen Crew um Andrea Schulte und Jana Dietrich. Im goldenen Konfettiregen, der über die Bühne regnete, endete der Ausflug in die Welt des Löwen.

Chuck Berry, jener große Urveteran der Rock’n’Roll-Geschichte war Ideengeber eines weiteren musikalischen Highlights. Auch ohne E-Gitarren wussten die Musiker Evergreens wie „Roll over Beethoven“, „Sweet little Sixteen“ oder „Johnny B Goode“ beeindruckend umzusetzen. Völlig begeistert zeigte sich Mechthild Freesemann aus Völlen bei Papenburg. Extra zum Jahreskonzert war sie nach Nortrup gekommen, um ihr Patenkind Lea Bekermann und deren Schwester Frauke einmal live auf der Bühne zu erleben.

Beim Wunschkonzert im dritten Part des Abends, bei dem Besucher ihre Lieblingstitel wählen konnten, schaffte es das „Abba-Potpourri“ auf Platz eins, gefolgt von „Udo-Jürgens-Highlights“ und „Les Humphries in Concert“.

Ein Jahreskonzert ohne Zugabe? Doch nicht in Nortrup. Mit dem zackigen „Radetzky-Marsch“ sowie dem sehr poesievollen „Highlands Cathedral“ setzten die Akteure noch einmal musikalische Glanzpunkte.

aus dem Bersenbrücker Kreisblatt von Georg Geers

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