Begeisterndes Jahreskonzert des Musikvereins Nortrup

War es das virtuose Können jedes einzelnen Musikers, das anspruchsvolle Musikprogramm des Jahreskonzertes oder sogar das Publikum, das in der Nortruper Sporthalle einen eindrucksvollen Konzertabend erlebte? Alle diese Komponenten, vor allem aber die generationsübergreifende Freude der Akteure am Musizieren waren Garant für eine Veranstaltung, die im Umkreis ihresgleichen vergeblich sucht

Anspruchsvolle konzertante Stücke, Filmmusiken, Pop und Schlager. Breitgefächerter hätte das musikalische Programm kaum ausfallen können, das Anika Gebauer moderierte. Sei auch der Vorverkauf nur schleppend angelaufen, spiegele die fast voll besetzte Sporthalle das Interesse in der Bevölkerung eindrucksvoll wider, freute sie sich.

Den musikalischen Einstieg in das dreistündige Programm absolvierte das Ausbildungsorchester mit Bob Lowdens „Penguins of Parade“. Dass die jungen Musiker durchaus in der Lage sind, klassischen Instrumenten auch orientalische Klänge zu entlocken, demonstrierte das Ausbildungsorchester mit „Israel Shalom“. Spätestens bei dem „Tribute to Michael Jackson“, das die Nachwuchsmusiker als Zugabe darboten, wurde der hohe Ausbildungsstand deutlich.

Doch Perfektion ist steigerbar. Bei vier folkloristischen Sätzen aus Gustav Holsts „Second Suite in F“ wurde sie deutlich. Hochkonzentriert zelebrierten die Akteure die Suite, verfeinert mit kurzen Soli einzelner Musiker. Sogar für Werbespots musste Johann Strauss’ Radetzky-Marsch schon herhalten. Fehlen durfte er auch beim Jahreskonzert nicht. Vornehmlich klatschend starteten die Musiker in den zweiten Teil des Abends. Dem „Start up“ folgte die Filmmusik aus dem Westernklassiker „Die glorreichen Sieben“. Sagte auch „Mancini Magic“ von Hernry Mancini nicht unbedingt jedem Besucher etwas – die Melodien waren allen bekannt. „Der rosarote Panther“, „Peter Gun Theme“ oder die Filmmusik aus „Frühstück bei Tiffany“, waren Klassiker, die allesamt beim Publikum ankamen.

Hingebungsvoll dirigierte Anja Meyer ihre Musiker beim „Soul Bossa Nova“, den diese mit diversen musikalischen Späßchen verfeinerten. Gloria Gaynor bescherte der Song Weltruhm, lang anhaltenden Beifall gab es in der Sporthalle für Clifton Davis’ „I never can say goodbye“, soundgewaltig vom Musikverein dargeboten.

Mit welch immensem Aufwand die Sporthalle Jahr für Jahr für das Jahreskonzert aufgepeppt werde, schilderte Anja Meyer, die sich nicht nur bei den Sponsoren und ehrenamtlichen Helfern, sondern ganz besonders bei den Mitgliedern des Musikvereins bedankte. Alle, vom elfjährigen Marvin Dobratz bis zum 80-jährigen Franz Hentemann, hätten sie bei den Aufbauarbeiten mit angepackt. Für den 80-jährigen Tubisten gehört die Musik so selbstverständlich zum Leben wie die Luft zum Atmen. Schon als Dreikäsehoch habe ihn das Musizieren fasziniert, und Luft für die Tuba, die habe er auch heute noch ausreichend.

Anja Meyers besonderer Dank galt ihrem Vorgänger Dieter Schlüwe, der in seiner langjährigen Dirigentenzeit im Musikverein wertvolle Aufbauarbeit geleistet habe.

Natürlich bestimmte auch in diesem Jahr das Wunschkonzert den dritten Teil des Konzertabends. Axel Fischers „Traum von Amsterdam“, das „Trompetenecho“, „Udo-Jürgens-Forever“ und ein „Les-Humphries-Medley“ belegten die vorderen Plätze. Überstimmt wurden sie lediglich vom „Abba-Special“. Übrigens: Natürlich gab es bei der Publikumsabstimmung wieder etwas zu gewinnen. Hannelore Meyer, Annette Vortmann sowie die Mitglieder des Musikzugs Merzen waren die Glücklichen.

Dank an Georg Geers für diesen Bericht und dieses Bild.