Gelungenes Jahreskonzert 2016: Musikverein Nortrup begeistert 500 Zuschauer!
Es fällt nicht schwer, sich auf einen Höhepunkt des Nortruper Konzertabends festzulegen: Mit dem „Tarzan“-Medley inszenierte der Musikverein ein Highlight, das Intonation auf hohem Niveau und mitreißende Show zugleich bot.
Die mehr als 500 Besucher waren begeistert von klassischen und modernen Stücken, von perfekten Soli ebenso wie von der Klangfülle des Ausbildungs- und Blasorchesters – und nicht zuletzt vom großen Wunschkonzert.
Dieter Schlüwe hatte das Publikum eingestimmt auf drei Stunden bester Unterhaltung, schmissig gestartet vom Ausbildungsorchester (Leitung Felix Moormann) mit dem typisch US-amerikanischen Marsch „Johnny comes marching home“, auch bekannt als Filmmelodie aus „Vom Winde verweht“.
Den zweiten Beitrag des Ausbildungsorchesters leitete Jana Dietrich. „Two Movements“ ist eine Komposition von Kees Vlak, geprägt durch einen musikalisch sehr großen Kontrast: Dem ersten Satz „Song of Happiness“ – sehr melodiös – folgt abrupt der zweite „Temptation“ (Verlockung) mit schnellen, kräftigen Passagen und eindrucksvollem Grandioso. Natürlich war eine Zugabe fällig.
Das Feuerwerk wurde fortgesetzt mit dem „Colonel Bogey Marsch“ von Frederick Joseph Ricketts, populär geworden durch „Die Brücke am Kwai“, sowie „Virginia“ von Jacob de Haan mit melancholischen Melodien in Moll aus Bürgerkrieg, Kolonisation und Sklaverei, aber auch in Dur – Klänge der Hoffnung auf Befreiung. Überzeugend: Das Hauptorchester, geleitet von Anja Meyer, ebenso wie Philipp Gatzemeyer mit seinem Xylofon-Solo aus „Erinnerung an Zirkus Renz“ von Gustav Peter.
Bei einem Spaziergang von Johann Strauß entstand „Im Krapfenwaldl“, eine seiner über 90 Polkas, und sie ging ins Blut. Perfekt vorgetragen wurde auch „3 Tops“, eine Bravourpolka für Trompeter, bevor das junge Ensemble mit dem ersten Soundtrack aus „Pirates oft the Caribbean“ (Komponist: Klaus Badelt)
„Wir kommen zu einem musikalischen Spektakel“, kündigte Dieter Schlüwe das „Tarzan“-Medley als Höhepunkt an. Kein Geringerer als Phil Collins, Frontman der Band Genesis, schrieb die Musik für den Film. Mitreißend, wie junge Darsteller auf der in einen Urwald verwandelten Bühne das Thema umsetzten – auch tänzerisch. Philipp Heyer und Julia Friesen als Tarzan und Jane, viele fantasievoll kostümierte Darsteller und das Orchester mit Anja Meyer sorgten für Beifallsstürme.
Gelungener Abschluss eines großen musikalischen Abends: das Wunschkonzert. Der „Traum von Amsterdam“ und das „Trompeten-Echo“ – durchaus begehrt, aber auf das Treppchen schafften es Udo Jürgens (Platz 3), Helene Fischers Farbenspiel und schließlich – wen wundert’s – ABBA (Platz 1). „The winner takes it all“ – das dachte sich auch Martin Ricker aus Nortrup, der glücklichste der 126 ABBA-Fans.
Mit lang anhaltendem Beifall und „Zugabe“-Rufen demonstrierte das Publikum seine Begeisterung. Die Belohnung: „Hoch- und Deutschmeister“ sowie der „The Feather Song“, Titelsong des Hollywood-Films „Forest Gump“ – Klänge, mit denen der Musikverein noch einmal das Publikum entzückte.
(Zeitungsartikel aus der NOZ vom 20.04.2016)